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NEW BUSINESS Innovations 4/2017

INNOVATIVE INDUSTRIE • ENERGIE & UMWELT 04 Erneuerbare Energie bietet zahllose Vorteile, das Management der Systeme wird durch Solar-, Windenergie und Co. aber komplexer. KONTROLLIERTE KOMPLEXITÄT Energiesysteme werden durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energiequellen zunehmend komplexer. Fluktuierende Einspeiser – wie etwa PV-Anlagen, Windräder oder dezentrale Speicher – müssen über intelligente Controller gezielt koordiniert werden, um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Der Energieverbrauch muss – so verlangt es das Klimaprotokoll von Paris – im nächsten Jahrzehnt halbiert werden. Ein hehres Ziel angesichts einer Realität, die leider noch ganz anders aussieht. So steigen sowohl der Energieverbrauch als auch die CO2-Emissionen nach wie vor. Hier gilt es anzusetzen. So bieten etwa Wind- und Solarenergiesysteme gerade Unternehmen eine einfache Möglichkeit, Kosten und gleichzeitig auch CO2-Emissionen zu senken. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Energiesysteme durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energiequellen immer komplexer werden. Eine Hürde dabei sind uktuierende Einspeiser, da diese über intelligente Controller gezielt koordiniert werden müssen, um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Das gilt vor allem für sogenannte Microgrids, also örtlich begrenzte Stromnetze, die an das Hauptnetz angeschlossen sind, den lokalen Bedarf aber auch selbständig aus erneuerbaren Energiequellen decken können – und im Notfall auch müssen. Bei „Hardware-in-the-Loop“- NEW BUSINESS • INNOVATIONS | MAI 2017 Tests (HIL) werden die Controller an ein simuliertes Microgrid angeschlossen und im Labor auf Herz und Nieren geprüft. In einem Workshop am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wurden unlängst neue Trends auf diesem Gebiet vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung demonstrierte das heimische AIT einen neuen Controller für erneuerbare Energieanlagen auf einer Plattform von Typhoon-HIL. DURCHGÄNGIGE STROMVERSORGUNG „Eine zuverlässige Regelung von dezentralen Energieanlagen ist gerade für Microgrids sehr wichtig, wie zum Beispiel für Krankenhäuser oder kritische Industrieprozesse“, erklärt Zoran Miletic, Senior Research Engineer am AIT Center for Energy. „Wenn beispielsweise das Hauptnetz als Folge eines Sturms ausfällt, sollte das Microgrid kritische Bereiche wie Serverräume oder wichtige industrielle Anlagen weiterhin mit Strom aus dezentralen Energieanlagen versorgen.“ Diese Situation müsse in einer HIL-Umgebung simuliert werden.


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