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NEW BUSINESS Innovations 4/2017

INNOVATIVE INDUSTRIE • ENERGIE & UMWELT 12 Im Ökostrombereich spielt Windenergie eine wichtige Rolle. NEW BUSINESS • INNOVATIONS | MAI 2017 Fotos: IG Windkraft/Sibylle Maus, Johann Frank, Viktor Fertsak, MHI Vestas Offshore Wind sind österreichische Firmen durch die Windenergie nach wie vor sehr eng mit dem Meer verbunden“, betont Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft. „Viele Teile von Windkraftanlagen werden von österreichischen Firmen für den Weltmarkt erzeugt. Auch die Meereswindkraft ist teilweise Made in Austria.“ Mit einem Zubau von 1.558 MW Windkraftleistung am Meer wurden 2016 15 Prozent der europäischen Windkraftleistung Offshore errichtet. In Summe stünden mit 12.631MW lediglich neun Prozent der gesamten europäischen Windkraftleistung am Meer. Moidl zufolge hätten viele führende Firmen der Zuliefererindustrie der Windbranche ihren Sitz in Österreich. Geislinger sei etwa führend bei der Produktion von Kupplungen für Großmotoren in Schiffen. Der Einsatz dieser Kupplungen im Windenergiebereich sei laut Moidl eine vielversprechende Innovation. „Diese Kupplung ist auch xer Bestandteil des größten Windrades der Welt.“ 2016 sei die Produktion in die Serienfertigung gegangen; schon heuer werde es möglich sein, die Stückzahlen um 70 Prozent zu steigern, unterstreicht ein Sprecher des Unternehmens. Die weltweit größten Windräder von MHI Vestas, einem Joint Venture zwischen Vestas und Mitsubishi, hätten eine Leistung von acht bis neun MW und würden den Weltrekord der Stromerzeugung stellen. Innerhalb von 24 Stunden konnte eines dieser Windräder 216.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Mit dieser Strommenge könnten 60 Haushalte ein ganzes Jahr versorgt werden. Insgesamt stünden bereits 34 dieser Windriesen in Europa. INFO-BOX Verschlechterungen für Windkraft Der vom Ministerrat beschlossene Entwurf der kleinen Ökostromnovelle würde insgesamt über alle Technologien nicht mehr Ökostrom bringen, warnte die IG Windkraft unlängst. Bei der Windenergie würde dieser sogar zu einer Reduktion des jährlichen Ausbaus führen. „Nun müssen wir auf eine konstruktive Diskussion im Parlament hoffen, um das Ökostromgesetz wieder zu einem Erfolgsgesetz zu machen“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. „Wir brauchen mehr Ökostrom und einen ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich. Diese Novelle zeigt davon noch gar nichts.“ Obwohl die Regierung dem Klimaabkommen von Paris zugestimmt habe und sich in ihrer eigenen Regierungserklärung für mehr Ökostrom und höheren Investitionen bei den erneuerbaren Energien ausspreche, sei davon im Entwurf der Ökostromnovelle nichts zu fi nden. „Mit Enttäuschung haben wir festgestellt, dass der Entwurf der kleinen Novelle die Situation für die Windkraft in Österreich noch weiter verschlechtert“, bemerkt Moidl. Durch Kürzung der tatsächlich jährlich verfügbaren Mittel für Windkraft würde der Windenergieausbau in den nächsten Jahren durch diese Novelle deutlich zurückgehen. Ein Kaschieren mit einer Verlängerung der Verfallsfristen bringe aber keine Erleichterung. Derzeit befänden sich 260 Windräder mit einer Leistung von 850 MW in der Warteschlange. Die Windbranche fordert einmal mehr den Abbau dieser Warteschlange mit der kleinen Ökostromnovelle.


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