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Logistik Guide 2017

Alternative Antriebe im Fuhrpark Viel Interesse, noch geringer Anteil Jedes dritte Unternehmen in Österreich plant, in den kommenden drei Jahren alternative Antriebe einsetzen zu wollen, so eine aktuelle Erhebung des Leasingunternehmens Arval. Allerdings geben nur fünf Prozent an, derzeit ein Elektroauto oder Hybridfahrzeug im Fuhrpark zu haben. Inwieweit das neue Förderpaket für E-Mobilität der österreichischen Bundesregierung das ändern kann, wird sich zeigen. Laut Statistik Austria wurden 2016 mehr als doppelt so viele E-Fahrzeuge in Österreich angemeldet wie im Jahr davor. Ein Großteil davon, nämlich 3.301 von 3.826 neu zugelassenen E-Autos, wurden von Unternehmen angemeldet. Umgelegt auf die gesamten betrieblichen Neuzulassungen sind das allerdings lediglich 1,6 Prozent. Unternehmen vermissen Reichweite und Infrastruktur „Wir spüren zunehmendes Interesse von Unternehmen 60 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 2017 an Fahrzeugen mit alternativem Antrieb“, sagt Gwénael Cevaer, Managing Director des Full- Service-Leasinganbieters Arval Österreich. „Trotzdem entscheidet sich am Ende immer noch ein Großteil unserer Kunden für einen Verbrennungsmotor.“ Die Gründe liegen vor allem in der begrenzten Reichweite und in mangelnder Infrastruktur, nicht so sehr in den Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership). Auswertungen von Arval haben ergeben, dass betriebliche Pkw pro Jahr durchschnittlich 37.000 Kilometer zurücklegen. Pro Arbeitstag ergibt sich daraus eine durchschnittliche Fahrleistung von etwas mehr als 100 Kilometern pro Tag. In der Theorie würde die durchschnittliche Reichweite der meisten E-Fahrzeuge, die in Praxistests zwischen 150 bis 200 Kilometern liegt, dafür ausreichen. Im Alltag schwanken jedoch die täglichen Fahrkilometer oft erheblich. Cevaer ist dennoch überzeugt, dass Elektrofahrzeuge eine sinnvolle Ergänzung für den betrieblichen Fuhrpark sind. „E-Fahrzeuge machen vor allem für gleichbleibende, tägliche Fahrten und bekannte, planbare Strecken Sinn. Sie eignen sich besonders als Poolfahrzeuge, für Botenwege oder im Werksverkehr.“ „Als führender Leasinganbieter mit über einer Million Leasingfahrzeugen weltweit ist es unsere Aufgabe, praxistaugliche Mobilitätslösungen zu INFO-BOX Alternative Mobilität in Österreich Laut Statistik Austria verzeichneten Elektro-Pkw 2016 eine Zunahme von80,3 Prozent auf 9.073Fahrzeuge; Pkw mit kombiniertem Betrieb (Hybrid) entwickelten sich ebenfalls positiv (Benzin/ Elektro: +26,5Prozent; Diesel/Elektro: +24,1Prozent). Weitere alternativ betriebene Pkw wie bivalenter Betrieb mit Benzin oder Erdgas (+11,9Prozent), bivalenter Betrieb mit Benzin oder Flüssiggas (+9,6Prozent) sowie Wasserstoff (Brennstoffzelle; +116,7Prozent oder sieben Stück) verzeichneten ebenfalls Zuwächse. In Österreich waren 2016 Renault (21,7Prozent), BMW (19,7Prozent) und Tesla (18,7Prozent), gefolgt von VW (12,6Prozent) und Nissan (10,3Prozent) die beliebtesten E-Marken.


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