Page 4

Logistik Guide 2017

Was die Verkehrswirtschaft bewegt Wirtschaftskammer als starker Partner bei sich wandelnden Herausforderungen Licht und Schatten sieht die österreichische Verkehrswirtschaft, wenn es um die Schaffung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen geht. Schauen wir zunächst auf die positiven Aspekte. Die Neuauflage des Regierungsabkommens lässt hoffen: Die Steuer- und Abgabenquote soll gesenkt werden, der Kündigungsschutz für Beschäftigte 50 plus wurde gelockert, die Flugabgabe endlich halbiert. Außerdem gab die Regierung ein grundsätzliches Bekenntnis zur Entbürokratisierung und zur Vermeidung des sogenannten Gold Plating ab (damit ist gemeint, dass wir in unserer nationalen Gesetzgebung Vorgaben der EU nicht noch unnötig verschärfen). Wir freuen uns, dass wir uns als starke Stimme der österreichischen Unternehmerschaft hier in vielen Bereichen durchsetzen konnten. Doch es gibt noch viel zu tun. Aktuelles Beispiel: Das nicht nachvollziehbare und wirtschaftsschädliche Nein des Bundesverwaltungsgerichts zur dritten Piste auf dem Flughafen Wien-Schwechat ist ein herber Rückschlag. Das letzte Wort ist zwar noch nicht gesprochen, doch eines ist klar: Es droht dem gesamten Wirtschaftsstandort ein massiver Schaden – samt Jobverlusten, wenn dieser Ausbau verhindert wird. Auch in Sachen Kabotage warnt die Wirtschaftskammer 4 TRANSPORT- & LOGISTIK-GUIDE 2017 laut und deutlich vor Wettbewerbsverzerrungen für unsere Betriebe. Denn was wir derzeit an rechtlichen Vorgaben für Kabotagefahrten in der EU haben, wird der Realwirtschaft nicht gerecht, effektive Kontrollmechanismen fehlen. Der Schaden, den diese „Schwarzfahrer“ auf unseren Straßen anrichten, ist massiv. Eine Studie zeigt: Zumindest 15 Prozent der Kabotagefahrten in Österreich laufen illegal, das sind gut drei Prozent der gesamten österreichischen Binnenverkehre. Daraus berechnet sich ein Schaden allein für Österreich im Ausmaß von 500 Millionen Euro sowie rund 14.000 Jobs in Österreich, die dadurch gefährdet sind. Die Wirtschaftskammer wird beim nationalen Gesetzgeber, aber auch auf EU-Ebene unermüdlich Druck machen, damit unsere Transportwirtschaft nicht unter die Räder gerät! Viel Erfolg und alles Gute wünscht Ihr Christoph Leitl Dr. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich Nähere Informationen finden Sie unter www.wko.at Foto: Kucera


Logistik Guide 2017
To see the actual publication please follow the link above