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Gerangel um die Immofinanz entbrannt © APA - Austria Presse Agentur

Um die an der Börse notierte Immofinanz AG in Wien ist ein Wettrennen entbrannt. Am Freitagabend hatte der tschechische Milliardär Radovan Vitek für eine Übernahme der Immofinanz 21,20 Euro je Aktie cum Dividende angeboten - am Montag kündigte die s Immo AG, die schon 14,2 Prozent an der Immofinanz hält, ein preislich höher liegendes Teilangebot für rund 10 Prozent der Anteile über 23,00 Euro je Aktie an, um 7,7 Prozent mehr als der Immofinanz-Schlusskurs von Freitag.

CPI hatte am Freitag erklärt, man halte 21,4 Prozent an der Immofinanz und weitere 10,6 Prozent unter Vorbehalt. Zugleich wurde bekannt, dass die CPI Property Group von Vitek nun auch 11,6 Prozent an der ebenfalls im Wiener Leitindex ATX gelisteten s Immo hält. Die Immofinanz wiederum ist nach Angaben von Sommer mit 26,5 Prozent an der s Immo beteiligt.

Eigentlich wollte die s Immo ihren Immofinanz-Anteil noch heuer abstoßen, das hatte der Vorstand im August erklärt, nachdem die Immofinanz mit ihrem Versuch, die s Immo zu übernehmen, gescheitert war. Nun teilte die s Immo nach Beschlüssen von Vorstand und Aufsichtsrat mit, man unterbreite ein freiwilliges Teilangebot für rund ein Zehntel, um auf "circa 25 Prozent" zu kommen. Denn "der von CPI gebotene Preis pro Immofinanz-Aktie für die Kontrolle ist nicht angemessen. Wir als Großaktionärin werden daher dieses Angebot nicht annehmen."

Die s Immo behält sich vor, das Volumen des Teilangebots zu erweitern und ihren Anteil an der Immofinanz auf bis zu 30 Prozent der ausstehenden Aktien weiter zu erhöhen, auch durch weitere Erwerbe an oder außerhalb der Börse.

Weil CPI bereits einen großen Anteil an der Immofinanz erworben habe, sei "der Ausbau unseres derzeit 14,2-prozentigen Anteils an der Immofinanz derzeit der beste Weg, den Wert der s Immo und ihrer Aktie zu stärken und zu wahren", erklärte die s Immo am Montag in einer Aussendung. Man sei aber "nach wie vor der Meinung, dass die Auflösung der Kreuzbeteiligung zwischen Immofinanz und s Immo letztlich geboten ist". Das CPI-Angebot sei aber keine Möglichkeit, dieses strategische Ziel zu für die s-Immo-Aktionäre akzeptablen Bedingungen zu erreichen, sondern "erfordert vielmehr eine Erhöhung unserer Beteiligung an der Immofinanz, um dieses strategische Ziel weiter verfolgen zu können".

Die Immofinanz-Aktien kletterten am Montag bis gegen 12 Uhr um 5,15 Prozent auf 22,46 Euro. Auch die s-Immo-Titel tendierten fester, das Plus schmolz aber bis zu Mittag auf 0,93 Prozent auf 21,65 Euro zusammen. Die Immofinanz war damit an der Börse 2,77 Mrd. Euro wert, die s Immo 1,59 Mrd. Euro.