Österreich gehört zu den beliebtesten Wintersportdestinationen © APA - Austria Presse Agentur

Der Tourismus hat sich aus der Coronakrise herausgearbeitet. Doch nun halten der Krieg in der Ukraine, hohe Energiekosten und steigende Zinsen in Atem. "Die Leute wollen sich Urlaub leisten, die Reiselust ist ungebrochen, wir sind fast auf Vorkrisenniveau", strich Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler am Montag beim Hotelierskongress in Salzburg als positiv hervor. "Trotzdem dürfen wir uns nicht ausruhen", betonte sie.

Das Jahr 2022 dürfte jedenfalls für die Branche gut gelaufen sein - soviel steht auch ohne die noch ausstehenden Dezember-Daten fest. Der Anschluss an die Zeit vor der Pandemie zeichnet sich ab. "Wir stehen von Jänner bis November circa 10,3 Prozent hinter 2019, und das ohne den asiatischen Markt, ohne Japan, ohne China", berichtete die Staatssekretärin. Die Corona-Lockerungen in China wirken sich Branchenkennern zufolge frühestens im Sommer 2023 spürbar auf die Nächtigungen in Österreich aus. In der vergangenen Sommersaison seien die Buchungen insgesamt nur knapp hinter dem Vor-Corona-Jahr gelegen, in einzelnen Bundesländern sogar darüber.

"Und auch die Wintersaison sieht sehr gut aus", strich Kraus-Winkler hervor. Daran konnte auch der längere Schneemangel nichts ändern, dem nun seit einigen Tagen ohnedies ein Ende gesetzt ist. "Die Thermenhotels laufen sehr gut, die Stadthotellerie hat zwar jetzt eine Jänner-Delle, aber das Weihnachtsgeschäft lief bestens", umriss sie die aktuelle Lage. "Wohlfühlurlaub" zwischen Weihnachten und Silvester ist immer gut gebucht.

Österreich zähle einer Winterpotenzialstudie der nationalen Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung (ÖW) zufolge zu den Top-3-Destinationen. "Der alpine Raum gehört - trotz des schneearmen Lochs - noch immer zu den beliebtesten Wintersportdestinationen weltweit", so die Staatssekretärin. Österreich sei eine "gut erreichbare, sichere und leistbare Destination". Dennoch: Der internationale Standortwettbewerb sei "sehr stark", internationales Marketing daher wichtig.

"Wir müssen optimistisch bleiben und den Schwung, den wir jetzt haben, weiter in die Zukunft mitnehmen", sagte Kraus-Winkler zu den rund 700 Kongressteilnehmern im Salzburg Congress. Die Branche müsse sich nun verstärkt um die Themen Nachhaltigkeit, Arbeitsmarkt und Digitalisierung kümmern.