Der russische Ölgigant Rosneft hat nach eigenen Angaben ein Abkommen mit einem indischen Unternehmen unterzeichnet, um die Öllieferungen in das Land "erheblich zu steigern". Der Rosneft-Vorstandsvorsitzende Igor Setschin sei nach Indien gereist und habe eine Vereinbarung mit dem Chef der Indian Oil Corporation ausgehandelt, teile Rosneft am Mittwoch mit. Angaben zu den vereinbarten Liefermengen und ihrem Wert machte Rosneft nicht.

Das russische Unternehmen teilte zudem mit, dass beide Ölfirmen über Möglichkeiten gesprochen hätten, "Zahlungen in Landeswährungen" abzuwickeln. Russland versucht derzeit, seine Wirtschaft von den USA unabhängiger zu machen. Am Dienstag hatte Russlands stellvertretender Ministerpräsident Alexander Nowak erklärt, Moskaus Ölverkäufe nach Indien seien im vergangenen Jahr um mehr als das Zwanzigfache gestiegen.

Russland ist ein wichtiger Ölproduzent. Wegen des Militäreinsatzes in der Ukraine verhängten die Verbündeten Kiews Sanktionen gegen den russischen Ölsektor. Der Marktanteil Russlands in Europa brach ein. Angesichts der Spannungen mit dem Westen durch den Ukraine-Konflikt sucht Moskau neue Abnehmer für sein Öl.

Rosneft hatte in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückgang des Jahresgewinns als Folge der westlichen Sanktionen gegen Russland gemeldet. Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen drosselte Russland seine Rohölproduktion um 500.000 Barrel am Tag.

(APA)