Wie bereits 2020 und 2021 ist im Vorjahr die Milliarden-Marke bei Anträgen für die Forschungsprämie geknackt worden. Wie das Finanz- und Wirtschaftsministerium mitteilten, wurden 2022 insgesamt über 9.100 Anträge mit einem Volumen von 1,18 Mrd. Euro eingereicht. Rund 80 Prozent der antragstellenden Betriebe sind KMU. Seit 2018 können Firmen für Aufwendungen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) eine Prämie in Höhe von 14 Prozent beantragen, zuvor waren es 12 Prozent.

Ob es sich tatsächlich um F&E-Aktivitäten handelt, überprüft die Forschungsförderungsgesellschaft FFG in Gutachten. Die Entscheidungen über eine Zuerkennung einer Forschungsprämie erfolgen durch die Finanzämter.

Laut F&E-Beilage zum Budget 2023 lag der Steuerausfall durch die Forschungsprämie im Jahr 2020 bei 1,05 Mrd. Euro und ging 2021 auf 890 Mio. Euro zurück. Für das Jahr 2022 bzw. 2023 wird von einem Zielwert von 1,0 bzw. 1,1 Mrd. Euro ausgegangen.

Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) verwies auf Verbesserungen, die mit dem Abgabenänderungsgesetz 2022 umgesetzt wurden, etwa den Erlass von Teil-Bescheiden und die um einen Unternehmerlohn erweitere Bemessungsgrundlage. Dadurch könnten verstärkt auch forschungsaktive Start-ups und KMU von der Forschungsprämie profitieren. Für Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) rechnet sich die Forschungsprämie auch für den Steuerzahler, da sie Investitionen in Österreich ankurble und damit ein internationaler Standortvorteil erzielt werde.

(APA)