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NEW BUSINESS 1/2017

INNOVATIVE INDUSTRIE FEBRUAR 2017 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 11 Fremdkosten, zudem müssten alle Verbraucher einzeln ab- und nach der Reparatur wieder angeklemmt werden. Ebenso kostenintensiv seien Fehlgrabungen aufgrund von Falschortungen. Dem beuge das Cable HUNTER mit einer Zwei-Sensoren-Strategie vor: Das Gerät misst und unterscheidet simultan zwischen den Brandgasen eines Kabelfehlers und eventuell im Boden vorhandenem Biogas oder Erdgas. „Denn nicht immer verfügen die Reparaturteams der E-Netzbetreiber auch über alle Gasleitungspläne“, unterstreicht Esders. „Es gab etwa eine Leckage, bei der das Gas an der Wandung eines Erdkabels entlang geströmt und dann in einigem Abstand zur eigentlichen Fehlstelle oberirdisch ausgetreten ist. Hier können nur zwei Sensoren zwischen Kabelbrand und Gasleck unterscheiden.“ Wenn sich keine Erd- oder Biogasleitungen im Boden be- nden, könnten etwa Fäulnisgase von Abwasserleitungen oder verwesenden Tierkadavern Geräte mit einfachem Sensor in die Irre leiten. „Stellen Sie sich vor, Sie sperren eine vierspurige Straße ab, weil Sie dort den Kabelfehler vermuten – und dann nden Sie bei den Tiefbauarbeiten einen toten Maulwurf“, erklärt Esders. Solche durchaus denkbaren Szenarien könnten nur mit zwei Sensoren vermieden werden. Dass beide Sensoren zuverlässig arbeiten, könne mit den zugehörigen Testgasen im Einsatz jederzeit sichergestellt werden. „Da die Netzbetreiber mit dem Cable HUNTER Fremdkosten und Fehlgrabungen vermeiden sowie Ausfallzeiten im Netz signifikant eindämmen können, amortisiert sich die Anschaffung rasch.“ Die Spürgastechnologie des Cable HUNTER stamme aus der Leckortung bei erdverlegten Gas- und Wassernetzen. Bei Wasserleckagen werde die Leitung geleert und dann mit Formiergas aus Wasserstoff und Stickstoff befüllt. Hier detektiere der Sensor den austretenden Wasserstoff. ÜBERWACHT IDS wiederum bringt die notwendige Intelligenz in die Ortsnetzstation, um sowohl das Mittelspannungs- als auch das Niederspannungsnetz überwachen und regeln zu können. Starke Einspeiseschwankungen, Spannungsprobleme, Betriebsmittelüberlastungen und wechselnde Energie ussrichtungen seien heute wichtige Herausforderungen an das Stromverteilnetz, die mit zunehmender Einspeisung aus Windenergie und Photovoltaik zu lösen seien, um das Smart Grid Wirklichkeit werden zu lassen. Die Überwachung und Steuerung von Ortsnetzstationen (ONS) spielte lange für den Netzbetrieb nur eine untergeordnete Rolle, obwohl die Einspeisung von erneuerbaren Energien hauptsächlich im Mittel- und Niederspannungsnetz erfolgt. Vielfältige Probleme bereiten dabei in den unteren Spannungsebenen die Spannungshaltung, Betriebsmittelüberlastungen, wechselnde Energie ussrichtungen und das fehlende Lastmanagement. Auch im Bereich der produzierenden Industrie spielt Kommunikation eine wichtige Rolle. So ist etwa die Kommuni- Technologie aus der Wasser- und Gasleckortung hilft beim Finden von Fehlern in Kabeln.


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