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NEW BUSINESS - Kärnten 2017

KÄRNTEN Das Land Kärnten vernetzt traditionelle Industrie mit kreativen Start-ups im ersten „Pulldock“ Österreichs. Win-win-win für Industrie, junge Unternehmen und Wirtschaftsstandort! Schnellboote für die Supertanker  Die einen gibt’s schon lange, sind erfahren, schaffen Arbeitsplätze, exportieren, wachsen, wurden zum Big Player. Die anderen sind jung, haben irre Ideen, sind risikofreudig und geben Gas in Mini-Büros, egal wo, und sind so ganz anders. Die Rede ist von Kärntens traditioneller Industrie und den Start-ups, den neuen kreativen Gründern. „Es ist unsere Aufgabe, für den Anschub zu sorgen, damit die traditionelle und die moderne Wirtschaft zueinander finden, weil sie einander für eine Weiterentwicklung brauchen. Die einen haben, was die anderen brauchen“, erklärt dazu Business Angel und Ex-Rewe- Chef Werner Wutscher, der für das Land tätig ist und derzeit quasi als der Oberverkuppler gilt. Denn er begleitet die Initiative des Landes Kärnten, das erstmals in Österreich Pixabay das Projekt „Pulldock – industrial innovation initiative“ ins Leben gerufen hat. „Es Foto:geht bei Wirtschaftsförderung nicht immer nur um Geld. Es geht darum, den Boden zu •Anzeige bereiten, Impulse zu setzen“, sagt Wutscher. Konkret statt nur g’redt Bezahlte Pulldock ist die notwendige organisierte Vernetzung von jungen Querdenker-Unternehmen mit der heimischen Industrie. „Hier MÄRZ 2107 | KÄRNTEN • NEW BUSINESS 05 ist Brückenbauen die Wirtschaftsförderung schlechthin. Die Vernetzung erfolgt über konkrete Projekte, die die Industrie realisiert haben möchte und die den Start-ups als Referenz dienen“, beschreibt Wutscher. Er sorgt fürs Näherkommen und Aneinandergewöhnen der Start-ups mit den Big Playern der Industrie. „Wir müssen die zwei Welten Old Economy und New Economy miteinander verbinden, wenn sie wachsen wollen. Die Super tanker brauchen die kleinen Schnellboote und umgekehrt“, beschreibt Wutscher. Start-ups hätten beispielsweise eine Idee, aber kaum Erfahrung mit Kunden und Märkten, und traditionelle Betriebe erkennen, dass Lösungen nicht immer im eigenen Betrieb zu finden sind. „Es entsteht eine Win-win-Situation: die Jungen lernen, werden marktfähig, die Traditionellen bekommen ihre Lösungen“, erklärt Wutscher. Weiters an Bord: das build! Gründerzentrum, die beiden Hochschulen, die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung. Großer Nutzen Philipp Smole, Philips Technical Lead New Value Space at Philips Consumer Lifestyle, Kooperationspartner für Start-ups, erklärt den Nutzen des Projektes: „Wir müssen neue Geschäftsfelder erschließen und haben deshalb für neue, junge Unternehmen eine offene Tür. Durch Start-ups kommt nicht nur eine neue Idee, sondern auch eine neue Kultur in den Betrieb!“ Philips sei gerade dabei, ein Projekt mit einem Start-up aus dem Pulldock-Prozess umzusetzen, weitere folgen. Die großen Betriebe hätten laut Smole zwar den Zugang zum Kunden, oft fehle dann aber die zündende Idee, die die jungen Unternehmen mitbringen. „Die Win-win- Situation bindet uns aneinander“, so Smole. So verfügen Start-ups etwa über keine Vertriebserfahrung, oder über Regeln in Konzernen. „Für ihre Entwicklung müssen sie diese Dinge aber lernen. Das stellt Pulldock sicher“, ist Smole überzeugt. Im Juni 2016 erfolgte der Startschuss von „Pulldock“ von Seiten des Wirtschaftsreferates des Landes. 2017 startete im Jänner mit einem Workshop in die 2.0-Phase. Acht Kärntner Industrieunternehmen sind auf den Zug aufgesprungen: Lam Research, flex, Ortner Reinraumtechnik, Sico Technologies, Stadtwerke Klagenfurt, Infineon, Philips und cms electronics sind mit Projekten für Start-ups dabei. www.facebook.com/pulldock LAND KÄRNTEN


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