Georg Pölzl, Generaldirektor Österreichische Post AG im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 4, MAI 2016
Mit zukunftsorientierten Werten und Strategien führt Georg Pölzl die Österreichische Post in eine neue Ära des Erfolges. © Österr. Post AG

Fortschritt – Die Wurzel des Erfolges.

Von der Unternehmensberatung über Maschinenbau bis hin zur Telekommunikation: Georg Pölzl sammelte wertvolle Erfahrungen in den unterschiedlichsten Branchen, bevor er zu Österreichs führendem Logistik- und Postdienstleister wechselte.
Seit sieben Jahren fungiert der versierte Manager nun als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Österreichischen Post und geht seitdem einen konsequenten, wirtschaftlichen und serviceorientierten Weg, um das Unternehmen Post erfolgreich auf Kurs zu halten sowie fit für die Zukunft zu machen. Für Georg Pölzl eine erfüllende Aufgabe und tägliche Herausforderung: „Mich fasziniert vor allem die Vielfältigkeit meines Aufgabenbereichs, die Herausforderungen, mit denen die Post tagtäglich konfrontiert ist, und die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten, die der Job mit sich bringt. Auch macht es mir Spaß, mit einem so hervorragenden Team zu arbeiten.“

Wertorientierte Unternehmensführung
Gelebte Werte steuern ein Unternehmen besser als nackte Kennzahlen. Glaubwürdige Wertesysteme sind lebenswichtig, wenn es um den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens geht. Eine gemeinsame Vision und aktiv gelebte Werte erzeugen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit – und bieten eine Grundlage für die täglichen Aufgaben. Vor allem in schwierigen Zeiten ist die Bedeutung existenter Werte nicht zu unterschätzen, denn gelebte Werte erschaffen weiteren Wert für das Unternehmen und alle Beteiligten. Gemäß der Mission der Österreichischen Post: „Wir überbringen Werte – verlässlich, vertraulich, persönlich“, steht Georg Pölzl in seiner Position vor allem für gelebte Kooperation, für Offenheit, Transparenz sowie dafür, Versprechen zu halten.

Erfolgsfaktor Veränderung
Ein weiteres zentrales Thema für den Erfolg eines Unternehmens ist die proaktive Anpassung an sich verändernde Märkte und Rahmenbedingungen.
Die Geschwindigkeit der externen Veränderungen erhöht sich kontinuierlich, und wer nicht mithalten kann, geht unter. Eine Erkenntnis, die sich auch in Georg Pölzls Schaffensweise niederschlägt: „Man muss mit der Zeit gehen und Veränderungen positiv gegenüberstehen, sie als Triebfedern von Innovation und Wachstum verstehen. Mut zu Neuem ist ein Grundpfeiler für erfolgreiches Wirtschaften in unserer sich ständig verändernden Gesellschaft.“
Sich verändernde Situationen erfordern kontinuierliche Weiterentwicklung. Dies bezieht sich sowohl auf die Produkte als auch auf die Kompetenzen des gesamten Unternehmens: „Mein Ziel ist es, die Post weiterzuentwickeln und noch zukunftsorientierter, kundenfreundlicher und konkurrenzfähiger zu machen. Wir wollen noch besser werden, das sollen die Mitarbeiter, die Kunden und auch die Eigentümer spüren“, so Georg Pölzl. Eine Vision, die durch innovative Geschäftsmodelle bereits Realität wird.

Zukunftsorientierte Zustellmodelle
Die Österreichische Post setzt ihren Weg in Richtung neuer, innovativer Zustelllösungen konsequent fort. Nach dem erfolgreichen Start der Samstagszustellung von Paketen vergangenen Herbst rollt sie heuer auch die Paket-Zustellung am Abend aus. Die Erstzustellquote liegt bei der Post bereits bei über 90 Prozent, wobei sie am Land deutlich höher ist als in der Stadt. Mit der Abendzustellung sollen noch mehr Kunden direkt erreicht werden und die Empfänger noch schneller zu ihren Sendungen kommen. Die Abendzustellung startet nach Linz, wo die Post dieses Service bereits seit vergangenem Jahr anbietet, nun auch in Wien und Salzburg. Zugestellt werden sogenannte Same-Day-Sendungen, also taggleiche Lieferungen, sowie Next-Day-Sendungen.
Zusätzlich weitet die Post ihre Selbstbedienungs-Services weiter aus. So gibt es mittlerweile über 300 SB-Zonen österreichweit, in denen mit dem Frankierautomat und der Versandbox Briefe und Pakete rund um die Uhr, unabhängig von den Öffnungszeiten, aufgegeben werden können. Darüber hinaus verfügen rund zwei Drittel der SB-Zonen über eine Abholstation, in der hinterlegte Pakete – aber auch z. B. großformatige oder eingeschriebene Briefsendungen – eingelegt werden und ebenfalls jederzeit abgeholt werden können.
Mit der neuen Online-Identifizierung erleichtert die Post ihren Kunden die Registrierung für jene Online-Dienste, die eine Identifizierung erfordern. Diese ist etwa bei der Einrichtung eines Nachsendeauftrags oder einer Abstellgenehmigung notwendig. Die Identifizierung ist ab sofort auch per Videotelefonie im Live-Chat möglich.
Enormes Potenzial für die heimische Wirtschaft sieht die Post im Online-Handel, denn aktuell stammen rund 60 Prozent der E-Commerce-Sendungen aus Deutschland. Im Laufe des heurigen Jahres wird die Post daher den österreichischen Online-Marktplatz „shöpping“ launchen, der ein breites Sortiment aufweisen und die gewohnte Lieferqualität der Post bieten wird. „shöpping“ soll als Drehscheibe für heimische Händler und Konsumenten dem nationalen Online-Handel einen Schub verleihen. (BO)

Elf Fragen an Georg Pölzl

Was wollten Sie als Kind werden?
Chef.

Was bedeutet Glück für Sie?
Am offenen Meer unterwegs zu sein und in die Abendsonne zu segeln.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Wer den Wind sät" von Michael Lüders.

Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Der Managementexperte Jim Collins.

Gibt es ein Lebensmotto das Sie verfolgen?
Hart, aber herzlich.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Mit einem America’s Cup Skipper.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Mein erster Job.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in ihrem Leben getan haben?
Die Arbeit auf einem Bohrturm in Kanada, das war sowohl körperlich herausfordernd als auch gefährlich.

Gibt es etwas, was Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Nein.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Die Arbeit mit Menschen.

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie und warum?
Ein Stier – durchsetzungsstark und impulsiv – ist auch mein Sternzeichen.


ZUR PERSON
Eine Karriere im Wandel
Der 1957 geborene DI Dr. Georg Pölzl studierte und promovierte an der Montanuniversität Leoben. Seine berufliche Laufbahn startete er als Unternehmensberater bei McKinsey & Co. Danach wechselte er in den Vorstand des Maschinen- und Anlagenbauers Binder & Co AG. Insgesamt neun Jahre lang leitete Georg Pölzl anschließend T-Mobile Austria in Wien. Es folgte sein Wechsel nach Deutschland, wo er als Sonderbeauftragter des Vorstandes der Deutschen Telekom für die Umsetzung des erfolgreichen Restrukturierungsprogramms verantwortlich war. Vor seiner Bestellung als Generaldirektor der Österreichischen Post 2009 war Georg Pölzl Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland. Im Herbst 2015 verfasste Georg Pölzl zusammen mit seinem Kollegen Carsten Wallmann und dem Unternehmensberater Elmar Simma das Buch «Erfolgreiche Unternehmensführung: 111 Konzepte, die Sie kennen sollten».