Nächste Wachstumsstufe anvisiert.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - OBERÖSTERREICH 2017
Als globaler Technologieführer trägt die Miba aktiv zum weltweiten Wirtschaftswachstum bei. © Miba

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die oberösterreichische MIBA AG mit 22 Produktionsstandorten in Europa, Asien und Amerika einen Rekordumsatz von 752 Millionen Euro erreicht.

Seit ihrer Gründung vor 90 Jahren hat die Miba Erfolgsgeschichte geschrieben: von der kleinen Reparaturwerkstätte zum international führenden Hightech-Unternehmen. Heute ist die Technologiegruppe mit Hauptsitz in Oberösterreich und weiteren 22 Standorten auf drei Kontinenten vertreten. Sie konnte im Geschäftsjahr 2016/17 nicht nur einen Rekordumsatz von 752 Millionen Euro erwirtschaften, sondern damit auch endlich ihr Strategieziel „Miba 2015“ erreichen. „Wir sind auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 nicht von unserem Wachstumskurs abgewichen und haben trotz dieser schwierigen Zeit mit nur geringer Verzögerung unser Ziel eines Umsatzes von 750 Millionen Euro erreicht“, schildert Miba-Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer: „Mit der Strategie ‚Miba 2020 – Dynamic Evolution‘ haben wir uns neue und wiederum hohe Ziele gesetzt. Wir arbeiten bis 2020 auf einen Gruppenumsatz von einer Milliarde Euro hin.“

Breite Aufstellung sichert weltweit Erfolge
Die Miba-Gruppe ist im abgeschlossenen Geschäftsjahr vor allem im Automotive-Segment gewachsen – und das sogar deutlich stärker, als die weltweiten Zuwächse in der PKW-Produktion waren. Grund dafür ist, dass Hersteller bisher verwendete Komponenten durch pulvermetallurgische Technologien der Miba ersetzen.
Ein differenziertes Bild zeigte sich am weltweiten LKW-Markt, der sich im Jahr 2016 regional sehr unterschiedlich entwickelte. In der EU setzte sich die positive Entwicklung am Markt für Schwer-LKW fort, starke Zuwächse gab es in China. In Nordamerika dagegen gingen die Verkaufszahlen zurück. Die weltweiten Märkte für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, Bau- und Bergbaumaschinen scheinen sich nach Jahren des Abschwungs 2016 geringfügig erholt zu haben, sie bewegten sich zumindest auf stabilem Niveau.
In der Leistungselektronik war zwar die zurückhaltende Entwicklung im Industriebereich spürbar, jedoch konnte die Miba die Chancen aus dem Wachstum der Elektromobilität, der Windkraft und der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HVDC) nutzen. „Unser breites Produkt- und Leistungsportfolio hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr bewährt. Wir konnten damit trotz eines herausfordernden Marktumfeldes unsere Chancen nutzen und weiterwachsen“, so Mitterbauer.

Expansion am südamerikanischen Markt
Und das weltweite Wachstum der oberösterreichischen Technologiegruppe geht weiter: Am 30. Juni stockte die Miba ihre Anteile an der brasilianischen „Mahle Metal Leve Miba Sinterizados“ (MMLMS) von derzeit 40 Prozent auf 100 Prozent auf und wird seitdem unter dem Namen „Miba Sinter Brasil“ (MSB) geführt.
Die MSB beschäftigt am Standort Indaiatuba in der Nähe von São Paulo 340 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist auf die Produktion von Sinterkomponenten für die südamerikanische Automobilindustrie und die globale Kompressorenindustrie spezialisiert. Der Jahresumsatz beträgt rund 30 Millionen Euro. Die Miba war bereits seit 1998 in einem Joint Venture mit der deutschen Mahle-Gruppe an dem Unternehmen beteiligt, im Jahr 2013 hatte sie ihre Anteile bereits von damals 30 auf 40 Prozent erhöht.
„Mit der Übernahme aller Anteile an der MSB gehen wir konsequent unseren globalen Wachstumsweg weiter“, schildert Mitterbauer: „Strategisches Ziel der Miba ist es, weltweit überall dort mit Produktionsstandorten vertreten zu sein, wo es Wachstumschancen für unsere Kunden und damit für uns gibt. Insbesondere in der Automobilindustrie ist eine globale Präsenz unumgänglich, um wirklich in den globalen Programmen mitspielen zu können.“
Der Automobilmarkt in Brasilien und in ganz Lateinamerika sei in den vergangenen Jahren zwar sehr herausfordernd und volatil gewesen. „Durch unsere Beteiligung an der MMLMS kennen wir jedoch den brasilianischen und auch den gesamten südamerikanischen Automobilmarkt seit fast 20 Jahren. Und wir sind sicher, dass er sich nach schwierigen Jahren nachhaltig positiv entwickeln wird.“

Investitionsprogramm für die Zukunft
Im Geschäftsjahr 2016/17 hat die Miba-Gruppe auch wieder mehr als 100 Millionen Euro investiert, davon 67,3 Millionen Euro in Sachanlagen und 35,2 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Die schon traditionell hohe Forschungsquote stieg auf 4,7 Prozent vom Umsatz.
„Wir gehen diesen Weg weiter und wollen innerhalb der laufenden Strategieperiode 500 Millionen Euro in die Zukunft der Miba investieren“, bekennt sich Mitterbauer klar zum Wachstumskurs der Gruppe: „Die gute Eigenkapitalausstattung der Miba AG mit einer Eigenkapitalquote von 58,2 Prozent ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, selbstbestimmt und unabhängig weiterwachsen zu können.“
Auch in der Digitalisierung sieht die Miba große Wachstumschancen. „Wir verstehen Digitalisierung nicht ausschließlich als Optimierung von Produktionsprozessen“, meint Miba-Chef Mitterbauer. Vielmehr arbeitet die Miba auch an digitalen Mehrwerten für ihre Produkte und Kundenbeziehungen, etwa bei der Entwicklung von intelligenten Komponenten oder digitalen Tools, die weltweit Know-how aus der Entwicklung und Produktion vernetzen und so einen echten Kundennutzen schaffen.

„Technologies for a Cleaner Planet“
90 Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1927 ist die Miba auch zu einem der weltweit wichtigsten Anbieter bei der Entwicklung und Produktion von hocheffizienten Komponenten für mehr Energieeffizienz, mehr Umweltfreundlichkeit, mehr Präzision und höhere Leistung geworden. „Wir haben eine klare Unternehmensvision“, schildert Mitterbauer: „Wir arbeiten jeden Tag daran, mit Miba-Technologien unsere Welt ein wenig sauberer zu machen. Egal, welche Art von Antriebstechnologie, wir leisten unseren Beitrag zur Reduktion von CO2-Ausstoß, zur Effizienzsteigerung von bestehenden Antriebskonzepten sowie zu Innovationen rund um neue, alternative Mobilitätskonzepte und Energiequellen.“ Die Miba arbeitet daher einerseits intensiv an der weiteren Optimierung konventioneller Antriebstechnologien. Sie haben auch künftig noch viel Entwicklungspotenzial bei Effizienz, Sauberkeit und Geräuschreduktion. Daneben beschäftigt sich die Miba seit einigen Jahren mit neuen Antriebsformen wie der Hybridtechnologie und dem reinen Elektroantrieb. „Wir haben ein zentrales „E-Mobility Innovation Lab“ eingerichtet und entwickeln zudem in den einzelnen Divisionen Lösungen für Hybrid- sowie für reine Elektroantriebstechnologien“, erläutert Mitterbauer. Erste erfolgreiche Projekte in Zusammenarbeit mit Kunden zeigen, dass die Gruppe auf dem richtigen Weg ist.

Mitarbeiter im Mittelpunkt
„Das Know-how, der Einsatz und der Ideenreichtum unserer Mitarbeiter sind die Basis für unsere Erfolge“, meint F. Peter Mitterbauer: „Unternehmer sein heißt, für die Menschen, die das Unternehmen ausmachen, Verantwortung zu tragen.“ Die Miba bietet ihren Mitarbeitern daher ein modernes und familienfreundliches Arbeitsumfeld, eine betriebseigene Krabbelstube und Ferienbetreuungsangebote für Kindergarten- und Schulkinder. Das Gesundheitsprogramm „Mimi“ schafft Bewusstsein zur Gesundheitsförderung im Beruf und organisiert Beratungen und Schulungen. Die Miba bietet zudem ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm für ihre Mitarbeiter an. Es werden nicht nur 239 Lehrlinge ausgebildet, auch die Weiterqualifizierung ist dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Im heurigen Jahr werden die ersten Mitarbeiter ihre Lehre zum Metallbearbeiter im zweiten Bildungsweg abschließen. Zudem haben vor wenigen Wochen die ersten Trainees das weltweite „Global Graduate Program“ beendet. Für den Management-Nachwuchs gibt es ebenfalls Aus- und Weiterbildungsangebote. (BO)

INFO-BOX I
Auszeichnung für gesellschaftliche Verantwortung
In diesem Jahr wurde die Miba mit der „Corona“, dem Preis für gesellschaftliche Verantwortung der oö. Industrie, in der Kategorie Standort mit Bronze ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden Unternehmen in Oberösterreich prämiert, die besondere Investitionen getätigt und Arbeitsplätze in der Region geschaffen haben. Vorstandsvorsitzender der Miba F. Peter Mitterbauer nahm die Auszeichnung mit seiner Frau Johanna Mitterbauer entgegen. „Wir sind als Familienunternehmen in dritter Generation seit jeher stark in Oberösterreich verwurzelt. Das bedeutet auch, dass wir Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier haben. Mir ist es wichtig, dass jede Investition, die das Unternehmen tätigt – egal, ob hier im Land oder im Ausland – auch dem Standort Oberösterreich nutzt und ihn stärkt“, erklärte F. Peter Mitterbauer bei der Preisverleihung. In den vergangenen fünf Jahren hat die Miba 130 Millionen Euro in die fünf Standorte in Oberösterreich investiert. Seit 2011 wurden zudem in der Region Gmunden 400 neue Arbeitsplätze geschaffen, im Vorjahr waren es wieder 50.

INFO-BOX II
Die Miba-Gruppe
Die Miba AG zählt zu Österreichs führenden Industrie- und Technologieunternehmen. 1927 in Laakirchen (OÖ) gegründet, entwickelt und produziert die Hightech-Gruppe heute an 22 Standorten in Europa, Asien und Amerika Komponenten für mehr Energieeffizienz, mehr Umweltfreundlichkeit, mehr Präzision und höhere Leistungen. Miba-Produkte sind in PKW, LKW, Baumaschinen, Zügen, Schiffen, Flugzeugen und Kraftwerksanlagen der weltweit jeweils führenden Hersteller zu finden. Spezialisiert ist die Technologiegruppe auf Sinterformteile, Gleitlager, Reibbeläge und Beschichtungen. Weiters entwickelt und fertigt die Miba passive elektronische Bauelemente wie Widerstände und Entwärmungssysteme. Darüber hinaus entwickelt und produziert das Unternehmen Sondermaschinen zur präzisen mechanischen Bearbeitung von Großbauteilen. Die Miba-Gruppe beschäftigt rund 5.800 Mitarbeiter. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2016/17 betrug 752 Millionen Euro.